
Weiter geht’s zur #2, also eigentlich 3, besser C3. Der Nachfahre aus der Corvette-Dynastie erblickte gute 18 Jahre später das Licht der Welt, besser gesagt, den blauen Himmel Kentuckys. Doch wir wollen genau sein: offizielle Bezeichnung der Vette: 1978 CHEVROLET CORVETTE, SILVER ANNIVERSARY, INDIANAPOLIS 500 PACE CAR EDITION, und das sagt bereits einiges.

Das Modelljahr 1978 war ein Meilenstein in der Geschichte der Corvette, und das nicht nur wegen ihres 25-jährigen Jubiläums. So sollte, im Rahmen der Promotion des neuen Modells, die C3 erstmalig die Indy 500 als Pace Car anführen. Parallel wurde eine limitierte Edition bei Chevrolet vom Stapel gelassen, wobei jeder Chevy-Dealer exakt nur 1 Fahrzeug erhalten sollte. So lautete ein interner Plan, max. 2500 Fahrzeuge aufzulegen, also 100 Stück für jedes Modelljahr der 25-jährigen Geschichte. Aber die Amis wären nicht die Amis, wenn Sie nicht die Verrücktheit Ihrer Kunden, auf eben solche limitierten Versionen, erkennen und nutzen würden. So vermarkteten sie schlussendlich 6502 Fahrzeuge dieser Edition.
Die 78er Chevrolet Corvette Indy 500 Pace Car Modelle wurden mit einer unverwechselbaren schwarz-silber Zweifarb-Lackierung, geteilt von einem roten Zierstreifen, ausgeliefert. Auch die Basismodelle wurden bereits üppig ausgestattet. Polierte Aluminiumfelgen, T-Top Targadach, und spezielle Sportsitze und Sportspiegel. Doch Fans, die sich für ein solches Prachtstück entschieden hatten, freuten sich zusehends mehr über den L82 V8 und kreuzten zusätzlich das FE7 Gymkhana Suspension Package Sportfahrwerk an.
So spekulierte das Wall Street Journal bereits in einem Artikel vom 27. März 1978, dass die Preise für eben diese Pace Car Editionen über Nacht in den Himmel schießen werden und zu gesuchten Sammlerfahrzeugen avancieren sollten. Kurze Zeit später erreichten Modelle mit 4,8L V8 und einem Listenpreis von USD13,800.00 bereits USD20,000.00, während sogar Boliden mit L82 Motorisierung und einem Auslieferpreis von ca. USD14,300.00 bereits für über USD40,000.00 gehandelt wurden, wenn diese mit dem 4-Gang-Schaltgetriebe ausgestattet waren. Nicht schlecht für den Anfang.
Wer also nicht das Glück hatte, eine solche Pace Car Edition zu erhaschen, der „begnügte“ sich mit der „einfachen“ Silver Anniversary Corvette, die in höherer Stückzahl (um die 15000 Stk.) aufgelegt wurde, und lediglich die silberne Lackierung gemein hatte.
Clever, so gelang Chevrolets Marketingstrategen ein Lehrstück in Sachen Vermarktung und die Corvettes der folgenden Baureihen sollten weiterhin das Feld in Indianapolis gebührend anführen.
Eins noch:
on Top gab es zu jedem Pace-Car-Editions-Fahrzeug die passende Editions-Jacke im Race-Look, welche natürlich noch frisch gefaltet im Kofferraum des Sammlerstückes liegen sollte. Ganz zu schweigen vom originalen Sticker-Set, welches das Pace Car erst zum Pace Car machen sollten, denn diese Schriftzüge wurden erst nach Kundenwunsch am Wagen verklebt…versteht sich…


Verschnaufpause: Durchatmen unter der softgarage.