
In der Kategorie: “keep it simple“ oder „weniger ist eben doch mehr“, geben sich unsere Lieblingsbotschafter, des automobilen Kulturgutes der Sechziger, die verchromte Türklinke in die Hand. Neben dem klassischen Mini der Angelsachsen, oder dem Renault R4 aus der Nachbarschaft auf der anderen Seite des Ärmelkanals, darf natürlich auch der Fiat 500 Nuova, der italienischen Autobauer, nicht fehlen. So kommen wir in den Genuss, Franzi, und ihrem 1969er Modell dieser Gattung, ein wenig über die Schulter schauen zu dürfen.
Wer sich heutzutage einen Klassiker zulegt, und diesen auch noch im durchorganisierten und stressigen Hauptstadt-Straßenverkehr bewegen möchte, hat klar definierte Ambitionen. Der kleine Südländer punktet dabei in vielerlei Hinsicht. Zum einen zeigt er, dass es auch praktikable Mobilität mit minimalem Innenraumangebot, a la Smart, bereits vor 40 Jahren gab, zum anderen, brauch der Fiat-500-Mensch nicht unbedingt 57 Assistenzsysteme, um trockenen Fußes von A nach B zu gelangen, ohne dabei auf Fahrspaß verzichten zu müssen. Kaum vorstellbar, einfach ankommen, ohne Massagesitz, ohne Ambilight-Innenraumbeleuchtung, ohne elektrisch öffnende Heckklappe. Wir sind angetan, dass sich diese Erkenntnis über Generationen von Oldtimerfans fortsetzt. Respekt!
Absolute Stärke unseres Mini-Machos ist zweifellos sein emotionaler Faktor. Wem zaubert dieses 500 Kubik-Monster und 18 PS „starke“ Geschoss kein Lächeln ins Gesicht, während es behände von Schlagloch zu Schlagloch springt oder flink und geschickt den Parcour am Supermarkt meistert? Ein solcher Schönling muss nicht überholen, um aufzufallen, die bloße Präsenz beschert ihm dieses sympathische Zunicken von Jung & Alt.
So erliegt ziemlich jedes weibliche Wesen, zwischen Nord- und Südpol, dem betörenden Charme des Kleinsten der Fiat-Dynastie. Zwischen „niedlich“ und „cool“ liegen eben doch keine Welten, was uns bereits der Mini Cooper über Jahrzehnte hinweg beweist. Interessant auch die „metrosexuelle“ Ausrichtung dieser kleinen Flitzer. Gleichstellungsbeauftragte hergehört, ganz egal, ob ER oder SIE, in einem Fiat 500 sind alle gleich. Die Akzeptanz, quer durch jede Reihe der Gesellschaft, verschafft diesen Vertretern der frühen Massenmobilität, ungebrochene Attraktivität, bis in die Neuzeit. Sicher auch ein Grund, warum die Preise in dieser Kategorie des Oldtimermarktes ebenfalls nur eine Richtung kennen – nach oben.
Franzis „Elefantenrollschuh“ steht perfekt da. Liebevoll restauriert, erstrahlt der 500 F in seiner elfenbein-weißen Karosserie, wie im Neuzustand. Wir finden keinen Makel, jedes Teil wie es gehört. Selbstredend wurde auch am Interieur Hand angelegt, um die gut erhaltenen Sitzmöbel in Szene zu setzen. Viele Details konnten in originalem Zustand erhalten werden und wurden durch Accessoires in zeitgenössischem Look ergänzt. Wir finden, die beiden geben ein sehr gut passendes Paar ab.
Perfekt passt auch die atmungsaktive und lackschonende 5-lagige softgarage, die ab sofort Franzis Klassiker zwischen den Ausfahrten und im Winterlager schützen wird. Vollkommen klar, daß hier keine Passform von der Stange behilflich sein kann.
Wir wünschen den beiden nur das Beste und lernen an diesem beschaulichen Tag, und nach dieser sehr unterhaltsamen Begegnung, wieder nur dazu und resümieren die alten Philosophen, die schon wussten: Ohne Kleine gäbe es keine Großen.
Eine schöne Zeit!
Team softgarage