
… ist ein rundum wohlklingendes Wort und ein Synonym für Volvos P1800, praktisch seit dessen geistiger Geburt im Jahre 1957. Die Schweden wollten damals ein Zeichen setzen und ihrem Ruf als Schuhkarton-Designer ein Pfund entgegenstellen. Ein schnittiges Sportcoupé sollte her.

Entgegen ersten Anstrengungen, einen Italiener mit dem Entwurf zu beauftragen, schlug die große Stunde des Nachwuchsdesigners Pelle Petterson. Als Sohn des Helmer Petterson, Urvater des Buckel-Volvo, hatte er sowohl den Heimvorteil als auch den passenden Federstrich, um die Herren aus dem Vorstand zu überzeugen.
Spätestens nach den ersten Reaktionen auf dem Brüsseler Salon 1960 und der International Auto Show in New York stand fest, dass den Ingenieuren ein großer Wurf gelang. Dem P1800 war ein Platz sicher, in der Galerie der aufregendsten Automobile der Neuzeit.
Die Front des Volvos ähnelt italienischen Sportwagen der Fünfziger mit Rundscheinwerfern und Chromgrill, wobei die charakteristisch lang gezogene Motorhaube Erwartungen jenseits von 8 Zylindern schürt. Die elegante Gestalt, die einem E-Type aus damaliger Zeit in nichts nachstand, basiert auf dem flach ge-chop-ten Dach und einer fortlaufenden Karosserielinie, die in ein gestrecktes Heck mündet und in heckflossenähnlichen Finnen abschließt. Der amerikanische Markt wird diese Hommage an US-Straßenkreuzer noch danken, da der Volvo P1800S, aber auch der P1800ES, auch bekannt als „Schneewittchensarg“, wahre Kassenschlager in Übersee werden sollten. Daran änderten auch die gewagt gestylten „Kuhhörner“ an der Frontstoßstange nichts, welche die Modelle bis 1963 charakterisierten.
Trotz der anfänglichen Qualitätsprobleme sowohl bei der Fertigung der ersten Exemplare beim britischen Karosseriebauer Pressed Steel als auch bei der Endmontage im Hause Jensen Motors gab, nahm die Erfolgsgeschichte um den sportiven Schweden, spätestens nach Verlagerung der Produktion 1963 ins heimische Lundby, weiter seinen Lauf. Diese Maßnahme des Volvo-Managements wurde für alle sichtbar durch das „S“ in der Typbezeichnung manifestiert, wobei die Fertigung des P1800 S weiterhin eher aufwendig und damit kostenintensiv blieb.

Auch wenn in Punkto Leistung den P1800 anfangs eher begrenzt sportliche 90 PS antrieben, wurde die Fangemeinde des Schweden immer größer und ab 1969 mit einem sportiven Zweiliter-Einspritzer-belohnt. Bei einem Leergewicht von knapp 1130kg und einer Leistung von jetzt 120 PS bei 6000 U/min, dank Bosch D-Jetronic, konnte man immerhin 185km/h Top-Speed erreichen und schaltete bequem das Overdrive zu. Schon immer vorbildlich in Sachen Sicherheit, spendierten die Volvo-Ingenieure obendrein einen Satz Servo-Scheibenbremsen, die hinter den Minilite-Alufelgen einen sehr guten Job machten.
So auch unser 1970er P1800E in safarigelb, ein Skandinavien-Import, der bis 2007 in schwedischem Erstbesitz gehegt und gepflegt wurde. Original erhalten, unrestauriert und in einem mustergültigen Zustand sieht man ihm nicht mal die 66.680km Laufleistung an. Eben ein Zweitwagen der lediglich im Sommer etwas Frischluft schnuppern durfte.

Welch‘ ein Hochgefühl für den Eigner, konnte er doch am damals topaktuellen Push-Button-Autoradio herumjustieren, während er es sich auf den Lederpolstern bequem machte und sich ein bisschen wie Simon Templar aka Roger Moore fühlen durfte. Letztlich durfte „James Bond in spe“ bereits als „The Saint“ (Der Heilige) in gleichnamiger Serie einen weißen P1800 als Einsatzfahrzeug zur Verbrecherjagd einsetzen, wenn er nicht gerade die Herzen des schönen Geschlechts eroberte.
Kinderspiel, mit dem Wagen!
Zwischen den Einsätzen sorgt das passende car cover von softgarage für Ordnung und Sicherheit!
Good ride!
softgarage-Team